05:15
Ich kann eh nicht mehr schlafen, also warum nicht gleich
aufstehen? Erspart meiner Frau in 15 Minuten das Wecksignal.
Ich nehme mir Zeit für ein gemütliches Frühstück. Lecker! Die Klamotten habe ich bereits Gestern
zusammengesucht und im Bad bzw. direkt an der Haustür platziert. Der Plan geht
auf. Frau und Kinder schlafen noch als ich um Punkt…
06:00
… das Haus verlasse. Dick eingepackt wie ich bin empfinde
ich es nicht mal als kalt. Doch es ist stockdunkel. Vorsichtig tappe ich im
Dunkeln zur Garage. Leise öffnen, hoffentlich wecke ich keinen Nachbarn. Die
rufen doch am Sonntag um diese Zeit glatt die Polizei weil sie glauben jemand
bricht dort ein.
Das Thermometer am Tacho zeigt -3,2 Grad. Hm, ich muss
direkt von Haus aus knapp 500 Meter steil bergab. Das wird kalt.
06:45
Das Thermometer zeigt -5 Grad. Ich scheine im Sauerland
angekommen zu sein. ;-) Auf dem Seitenstreifen sind immer wieder eisig
glänzende Stellen auszumachen. Jetzt an der Vorderradbremse zu ziehen kann ein böses
und schnelles Ende geben. Doch darüber denke ich gerade nicht nach. Mein
Problem sind kalte Finger, eiskalte Finger. Wenn ich die nicht ganz schnell
wieder warm bekomme, kann ich gleich umdrehen. Abwechselnd nehme ich eine Hand
vom Lenker und reibe sie im Windschatten unterhalb des Oberschenkels an der
Radhose. Funktioniert, langsam wird es besser.
07:15
Ich stehe auf einer Straße in Straße. Nein das ist kein
Schreibfehler. Es handelt sich um ein winziges Kaff aus drei oder vier Häusern,
genauer kann ich es im Dunkeln nicht erkennen. Was ich jedoch erkennen kann ist
ein riesiger nagelneuer Kreisverkehr, welcher einer stark befahrenen Bundesstraße
würdig wäre. Hier müssen tagsüber hunderte von Lastern und Schwertransporter
durchrauschen. Zumindest ist er von der Dimension her darauf ausgelegt. Naja,
ehrlich gesagt bezweifele ich dies ein wenig… Falls hier jedoch
irgendwer/was/wann durchfährt, sollte er/sie/es über ein Navi verfügen. Denn Hinweisschilder
mit Richtungs/Stadtangaben sucht man hier (noch?) vergebens. Prompt fahre ich
falsch, merke meinen Fehler aber zum Glück schnell und fahre zurück zum Monsterkreisel.
Dieses Mal erwische ich die Richtige „Ausfahrt“.
09:00
Ich biege in Werdohl ab in Richtung Neuenrade. Es geht noch
einmal richtig bergauf. Immer mehr Autos mit Fahrrädern überholen mich. Das ist
meine erste CTF, ich habe mit einer kleinen „familiären“ Gruppe gerechnet. Es
scheinen jedoch ein paar mehr Leute mitzufahren.
09:15
Hier ist der Bär los. Der Parkplatz ist voll, überall
Radfahrer. Klar, es ist nicht mit einem großen Marathon zu vergleichen, doch hier ist
richtig was los!
10:00
Die Tour geht los, ist Top ausgeschildert und unterwegs
ergeben sich nette Gespräche mit den Mitfahrern. Mal fährt man mit jemandem
eine halbe Stunde, dann verliert man sich am Berg und trifft wieder jemand
anderen. Die Verpflegung ist gut, sogar Werkzeuge sind an den Kontrollstellen
vorhanden, jedenfalls sehe ich einen Crosser auf dem Montageständer. Wenn ich
es richtig aufgeschnappt habe, ist seine Schaltung eingefroren. Aber noch einmal kurz zurück
zur Verpflegung: Nebend Obst, Broten, Keksen, Teilchen, Kaffee und weiteren Getränken zaubert vor allem die heiße Suppenbrühe ein freudiges Leuchten in die Augen der Teilnehmer.
12:30
Ankunft im „Ziel“. Hier gibt es neben den schon morgens
angebotenen Brötchen, Kaffee und Co nun zusätzlich Würstchen vom Grill, welche
von den (laut Aushang) 605! Teilnehmern auch gut angenommen werden.
Danke an den
TuS Neunrade für eine wunderschöne Route durchs
Sauerland. Leider blieb uns die angekündigte traumhafte Aussicht aufgrund
diesiger Wolken verwehrt. Aber es bliebt von oben trocken und da der Boden meist
gefroren war auch von unten. Für Januar hervorragendes MTB-Wetter.
(Wer Lust bekommen hat: Diese CTF war Teil der
Westfalen Winter Bike Trophy und es stehen noch weitere Touren auf dem Programm!)
13:00
Nach einer guten Pause geht es auf den Heimweg. Abgekühlt
und verschwitzt geht es runter nach Werdohl….. *brrrrrrr schlotter*
14:30
Abzweig B229 auf die B54. Links ran an die Araltankstelle. Die
nette Kassiererin hinterm Tresen taut anstandslos meinen eingefrorenen Trinkverschluss
und den Minigletscher in der Flasche mit heißem Wasser auf. Mit warmem Getränk
fährt es sich doch gleich viel besser!
16:30
Home sweet Home!
Für mich persönlich zu dieser Jahreszeit: Rekorddistanz! Ich würde mal sagen: „Generalprobe“ für in vier Wochen bestanden...
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